Rauminstallation aus recycelten Glascontainern
2014
Projektteam: Nataliya Sukhova, Andreas Heim, Viktor Hoffmann (Transstruktura) in Zusammenarbeit mit Wiebke Lemme.
Die städtische »Grundform« neu in Szene setzen
Einerseits ist der Glascontainer ein reines Nutzobjekt, dessen Formschönheit keine Beachtung findet. Andererseits hat seine klar wiedererkennbare elementare Kubatur einen nicht unbedeutenden Einfluß auf das städtische Gesamtbild.
Der Glascontainer entledigt sich seiner herkömmlichen funktionalen Gestalt und bekommt durch eine archetypische Formensprache eine neue architektonische Dimension.
Sieben Container werden ineinander verschnitten und ergeben überkuppelte Raumfolgen. Die zentrale Kuppel sitzt auf vier Tonnen auf und ist hoch genug zum Stehen. Das Hauptvolumen lädt zum Sitzen und Kommunizieren ein, während die Apsiden Platz zum ausruhen bieten. Die vorhandenen Öffnungen der Baukörper, ehemals für den Flascheneinwurf vorgesehen, werden zu Oberlichtern.
Transstrukturas Dom bietet unbegrenzte Nutzungsmöglichkeiten und kann sowohl als temporäre Unterkunft als auch als geschützter Rückzugsort oder als Spielobjekt dienen.
Hotelzimmer:
Festival »Theater der Welt« Mannheim, Marktplatz, Mai-Juni 2014
Improvisiertes Spielhaus und experimenteller Wohnprototyp:
Festival »Experimental Days« am Spreeaker, September 2014
Raum für Soundinstallationen
Festival »Kunst am Spreeknie« in Schöneweide, Juli 2014 und Ausstellung »Unerhöhrte Räume«, Kunsthalle am Hamburgerplatz, Weißensee, Berlin, Dezember 2014
Lounge und Jugendtreff
»Zentrum für Kunst und Urbanistik« in Moabit, Berlin, Oktober-November 2014
Materialien
7 aussortierte Glascontainern, 15 Waschmaschinenschüsseln, von Innen mit Goldfolie tapeziert.
Etwa 2.000 alte Glascontainer wurden vom Berliner Betreiber im vergangenen Jahr aussortiert. Dank der hohen Widerstandsfähigkeit der verwendeten Glasfaser, sind die meisten immer noch robust genug für eine alternative Verwendung.
Konfigurationen
Das modulare System ist frei kombinierbar und bietet Potential für die verschiedensten Baukörper:
Mobilität
Dank seiner Modularität ist der Dom leicht zu transportieren und am neuen Ort aufzubauen. Er diente bisher den Ansprüchen eines temporären Hotelzimmers, Ausstellungsraum für Toninstallationen, Spielhaus sowie als Lounge und Jugendtreff. Er lädt jedes mal die Besucher ein, seine Funktion dem Standort entsprechend neu zu erfinden.
Die Rauminstallation entstand im Rahmen des Projekts »Hotel schabbyschabby« für das internationale Festival »Theater der Welt 2014«. Seine ersten Station machte es als »Schlafdom für Theaterpilger« auf dem Marktplatz in Mannheim.